Erwartungshaltung

… und warum diese oft nicht mehr gesund ist.

Ganz ehrlich: Wenn ich mir die “Anforderungsliste” mancher Menschen an ihre Hunde anschaue, wird mir himmelangst. So gut ich es finde, wenn man motiviert ist und Ziele mit seinem Hund verfolgt, so finde ich es doch sehr beängstigend, dass an ein Lebewesen derart hohe Erwartungen gestellt werden.

Als unsere Begleiter sollen Hunde heutzutage eine Vielzahl an Anforderungen erfüllen.

Sie sollen z.B. immer ordentlich an der Leine laufen, sich in Begegnungen mit anderen Menschen und Hunden vorbildlich verhalten, sich vollkommen an den Tagesablauf der Halter:innen anpassen, auf Signal Ruhe geben, … Und das alles am besten schon mit 6 Monaten.

Hunde haben nur begrenzte Möglichkeiten, sich in für sie spannenden und aufregenden Situationen zurückzunehmen.

Wenn man sich die Vielzahl der möglichen Situationen pro Tag anschaut, wird schnell klar, dass dies für den Hund oft einfach gar nicht machbar ist. Dabei liegt es häufig nicht mal an der Situation an sich, sondern das Fass ist einfach “übergelaufen”.

Außerdem handelt es sich bei einem Hund um ein Lebewesen mit eigenen Emotionen und Bedürfnissen. Auch der besterzogenste Hund kann einen schlechten Tag haben. Dinge, die in 9 von 10 Fällen perfekt funktionieren, können auch mal schief laufen. 100% gibt es bei einem Lebewesen einfach nicht – das schaffen auch wir Menschen nicht.

Ich wünsche mir, dass die Menschen etwas mehr Verständnis für ihren Hund und seine Emotionen haben.

Dass sie etwas mehr Verständnis für andere Halter:innen haben, bei denen mit ihrem Hund gerade einfach mal etwas gar nicht klappt.

Dass wir uns als Halter:innen gegenseitig mehr aufbauen und unterstützen, anstatt zu verurteilen.

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