Kann man Angst verstärken?

Das Wichtigste zuerst:

Angst kann nicht durch etwas Positives verstärkt werden. Diese veraltete Ansicht ist leider immer noch sehr weit verbreitet. Sei also bitte für deinen Hund da und unterstütze ihn, vorausgesetzt:

– Du selbst bist ruhig und vermittelst deinem Hund Sicherheit.

– Dein Hund möchte den Kontakt zu dir und wird nicht dazu gedrängt.

Tatsächlich gibt es aber einige Möglichkeiten, wie die Angst des Hundes verstärkt werden kann. Drei Möglichkeiten möchte ich dir hier kurz vorstellen und erklären, warum du diese bei deinem Hund lieber nicht anwenden solltest.

Strafe

Schmerz- und Schreckreize, Anschreien oder Ähnliches hemmen höchstens das Verhalten deines Hundes und bekämpfen somit das Symptom, nicht aber die Ursache. Abgesehen davon, dass das einem ängstlichen Hund gegenüber extrem unfair ist, lernt er dabei rein gar nichts, außer dass er sich nicht auf seinen Menschen verlassen kann.

Ignorieren

Als Bezugsperson spielst du im Leben deines Hundes die wichtigste Rolle. Ignorieren über einen längeren Zeitraum oder in Angstsituationen ist für ein hochsoziales Wesen wie einen Hund immer etwas Schlimmes und wird ihm gegen seine Angst sicherlich nicht helfen.

Unterstütze ihn daher, sei für ihn da und zeige ihm, dass du seine Bedürfnisse erkennst und ernst nimmst.

Überforderung

Viele sind leider immer noch der Meinung, „der Hund muss da durch“. Die Überflutung mit einem angstauslösenden Reiz (sog. „Flooding“) führt sehr häufig aber zum Gegenteil, nämlich zu mehr Angst, und wird daher im modernen Hundetraining eigentlich nicht mehr angewandt.

Gewöhne deinen Hund daher langsam und nur ganz kleinschrittig an angstauslösende Situationen.

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