

Eine häufige Frage, die ich immer wieder mal bekomme, ist, warum es bei mir keine “klassischen” Welpenspielstunden gibt.
Leider legen eben diese Spielstunden in sehr vielen Fällen den Grundstein für spätere Probleme. Warum das so ist, erfährst du hier.
Zu viele Hunde
In vielen Welpenspielgruppen werden 10 oder sogar noch mehr Welpen, oft mit unterschiedlicher Größe und Charakter, einfach aufeinander “losgelassen”.
Kein Hund braucht so viele Hundekontakte, schon gar nicht alle auf einmal. Das ist für die allermeisten Hunde einfach nur total überfordernd. Hier gilt Qualität vor Quantität – lieber 1-2 gute und wirklich passende Sozialkontakte, als unbedingt Kontakt mit jedem anderen Hund herstellen zu wollen.
Nicht alles ist Spiel
Häufig ist das, was von Hundehalter:innen freudig als “Spiel” interpretiert wird, kein Spiel und für viele Hunde alles andere als schön. Auch ein richtiges und schönes Spiel dauert nicht endlos lange und kann daher bereits nach kurzer Zeit kippen.
Doch oft fehlt hier die entsprechende Anleitung und Schulung der Halter:innen im Hinblick auf die Körpersprache der Hunde und wie man ein richtiges Spiel erkennt.
Negative Erfahrungen
Dadurch sammeln die Welpen oft hier schon negative Erfahrungen mit anderen Hunden und anstatt des eigentlich gewünschten “gut sozialisierten” Hundes hat man am Ende Probleme in Hundebegegnungen.
Hilfe-Gesuche der Hunde bei ihren Halter:innen werden zudem oft abgetan mit “Das muss der lernen” oder “Das machen die unter sich aus” und der Hund lernt eigentlich nur Negatives – sowohl mit den anderen Hunden als auch den eigenen Halter:innen.
Geringer Lerneffekt
Was bei den klassischen Welpenspielstunden oft zu kurz kommt, sind andere wichtige Dinge, die ein junger Hund lernen sollte, wie z.B. Ruhe und der entspannte Umgang mit Artgenossen.
Je mehr der Hund bereits im Welpenalter andere Hunde mit Action und wildem Spiel verknüpft, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es ihm schwer fallen wird, in späteren Begegnungen entspannt auf den Anblick anderer Hunde zu reagieren.
Sei daher vorsichtig bei der Auswahl und achte darauf, gut betreute und begleitete Welpenkurse mit kleinen Gruppen zu besuchen.
Spieleinheiten sollten außerdem niemals der Hauptbestandteil des Kurses sein, da es so viel wichtigere Dinge gibt, die du und dein Welpe lernen solltet.