

Es geht wieder los: Mit den steigenden Temperaturen kommen auch die weniger schönen Begleiterscheinungen der wärmeren Jahreszeit zurück – die Zecken. Ich werde hier ausdrücklich keine Empfehlungen geben, ob und welches Zeckenschutzmittel du bei deinem Hund anwenden solltest oder nicht. Dies ist immer eine individuelle Entscheidung, die am Ende nur du als Hundehalter:in treffen kannst. Dieser Beitrag soll dir aber einen kleinen Überblick geben.
Die Entscheidung, ob und welches Zeckenschutzmittel verwendet wird, ist für mich vor allem von zwei Punkten abhängig:
1. Ist dein Hund ein “Zeckenmagnet”? Einige Hunde ziehen Zecken (teilweise deutlich) mehr an als andere.
2. Wie hoch ist das Risiko an eurem Wohnort? Sowohl das Vorkommen von Zecken allgemein als auch das vermehrte Auftreten bestimmter Krankheiten (wie z.B. aktuell in Brandenburg die Babesiose) sollte hier berücksichtigt werden.
Natur oder Chemie?
Generell spricht meiner Meinung nach nichts dagegen, natürliche Mittel – egal ob als alleinige Anwendung oder zur Unterstützung – zu verwenden.
Hat dein Hund allerdings trotzdem weiterhin vermehrt Zecken, würde ich immer nach einem nachweislich wirksamen Mittel schauen. Das Risiko einer Krankheitsübertragung ist in diesem Fall dann höher als das der eventuellen Nebenwirkungen.
Bernstein- / EM-Keramik-Halsbänder
Ein alternatives Mittel, das häufig gegen Zecken eingesetzt wird, sind Bernstein- oder EM-Keramik-Halsbänder.
Eine Wirkung dieser Halsbänder konnte in Studien nicht nachgewiesen werden und die Erfahrungsberichte von Hundehalter:innen sind sehr unterschiedlich. Grundsätzlich gilt aber: Du kannst mit der Anwendung nichts falsch machen, da die Halsbänder frei von Nebenwirkungen sind.
Kokosöl
Der absolute Klassiker unter den Hausmitteln gegen Zecken, der sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden kann.
Der im Kokosöl enthaltenen Laurinsäure konnte in Studien eine abschreckende Wirkung auf Zecken nachgewiesen werden. Die Wirkung als alleiniges Schutzmittel bei Hunden ist jedoch umstritten. Aber auch hier gilt: Es schadet nicht und hat außerdem viele weitere positive Effekte.
Weitere Öle
Daneben gibt es noch einige weitere Öle, denen eine abschreckende Wirkung auf Zecken nachgesagt wird, wie z.B.
– Schwarzkümmelöl
– Neemöl
– ätherische Öle (z.B. Lavendel fein).
Auch hier gibt es keinen sicheren Nachweis in Form von Studien. Bei der Anwendung muss zudem einiges beachtet werden, weshalb du dich hier gut informieren oder auf fertige Produkte zurückgreifen solltest.
Zeckenschutzmittel
Zeckenschutzmittel erhältst du am besten bei einem/einer Tierärzt:in:
– Zecken-Halsbänder
– Spot-Ons
– Tabletten
Der klare Vorteil dieser Produkte ist, dass sie einen nachweislich wirksamen und sicheren Schutz gegen Zecken bieten. Allerdings handelt es sich um Nervengifte, die unter Umständen Nebenwirkungen hervorrufen können.
Welches Produkt für dich das richtige ist, muss individuell entschieden werden – alle haben Vor- und Nachteile. Halsbänder und Spot-Ons können z.B. zu Hautirritationen führen und zumindest bei den Halsbändern ist eine Verwendung in einem Haushalt mit Kindern nicht möglich. Bei Tabletten ist dies kein Problem, allerdings haben sie keine repellierende (abschreckende) Wirkung, was bedeutet, dass die Zecke zuerst zustechen muss.
Für welchen Zeckenschutz du dich letztendlich entscheidest, ist eine absolut individuelle Entscheidung und gerade im Hinblick auf die chemischen Zeckenschutzmittel auch eine gewisse Risiko-Nutzen-Abwägung.
So oder so gilt:
Suche deinen Hund nach jedem Spaziergang gründlich auf Zecken ab und entferne eventuelle Zecken umgehend.